Petrinische Reformen

Peter I. der Große beaufsichtigt gärtnerische Arbeiten,
Historiengemälde von Wassili Pawlowitsch Chudojarow

Die Petrinischen Reformen sind die zusammenfassende Bezeichnung für die Reformen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens im Zarentum Russland bzw. Russischen Kaiserreich, die von Zar Peter I. seit seiner Rückkehr von der Großen Gesandtschaft (1698) bis zu seinem plötzlichen Tod 1725 durchgesetzt worden sind.[1]

Sie wurden unter den Bedingungen des langjährigen und schließlich siegreichen Großen Nordischen Krieges mit Schweden eingeleitet und durchgesetzt. Vielfach improvisierte man, einen Generalplan gab es nicht. Die oft sprunghaften petrinischen Reformen betrafen das Militärwesen, die Verwaltung, die Steuern, die Wirtschaft und die Kirche. Die Menschen, gleich welcher Schicht, wurden zwangsweise in den Dienst des Staates gestellt. Im Gegensatz zu früheren Zaren glaubte Peter I., dass eine wirksame Modernisierung des Landes sich nicht auf das Militärische beschränken dürfe, sondern das ganze zeitgenössische Leben umfassen müsse.

Die petrinischen Reformen brachen mit den altrussischen Traditionen (Gründung weltlicher Schulen, Zurückdrängung der Macht der Kirche) und trugen zur Modernisierung des Russischen Reiches bei, die letztlich zur Großmachtstellung Russlands im 18. Jahrhundert führte.

  1. Manfred Hellmann, Klaus Zernack, Gottfried Schramm: Handbuch der Geschichte Russlands, Band 6, S. 300

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